Gender Budgeting

Öffentliche Finanzmittel sind knapp. Bei öffentlichen Gütern regelt sich die Verteilung nicht über den Markt, sondern sie muss politisch gesteuert werden. Verteilungsgerechtigkeit stellt sich nicht von selbst her. Es müssen Kriterien für eine sozial gerechte Verteilung für jedes Produkt oder Angebot gefunden und beschlossen werden. Geschlechtergerechtigkeit ist ein wesentlicher Aspekt sozialer Gerechtigkeit.

Als Einstieg in einen Gender Budgeting Prozess ist zu klären, warum wird eine öffentliche Leistung für welche Zielgruppen erstellt. Die nächste Frage ist nach dem Grad der Bedarfsdeckung. Entsprechen die Quantität und die Qualität des Produkts oder des Angebots dem Bedarf der Frauen und Männern, für die es gedacht ist? Darauf aufbauend ist zu prüfen, ob die Ergebnisse stimmen, ob die Wirkung des Angebots den definierten Zielen entspricht. Auf der Grundlage dieser Informationen kann für die betreffende Leistung beurteilt werden, ob die verfügbaren Mittel geschlechtergerecht verteilt sind. Die weiteren Schritte sind die geschlechtsdifferenzierte Aggregation der Informationen über die Leistungen eines Aufgabenbereichs, um Aussagen über die geschlechtergerechte Verteilung der Mittel im einzelnen Aufgabenbereich wie in der Gesamtbetrachtung für alle Bereiche des gesamten Haushalt treffen zu können.

Die Haushaltplanung im öffentlichen Bereich ist überall im Umbruch. Die Systematik von Gender Budgeting, von strategischem Management und eines ergebnis- und wirkungsorientierten Produkthaushalts hat in der Methodik viele Parallelen. Es empfiehlt sich daher die Umsetzung von Gender Budgeting in die Reform des Haushaltswesens zu integrieren.

Zentrale Themen einer Fortbildung für Gender Budgeting sind:

  • Die präzise, messbare geschlechtsdifferenzierte Definition von Produkt- oder Maßnahmezielen
  •  
  • Die geschlechtsdifferenzierte Analyse der Zielgruppen
  •  
  • Die Entwicklung geeigneter Kennzahlen und Indikatoren für ein geschlechtsdifferenziertes Ergebniscontrolling
  •  
  • Die Verknüpfung einer geschlechtsdifferenzierten Produktplanung mit der Haushaltsplanung und dem Haushaltscontrolling

 

Angebot

Eine so umfassende Aufgabe kann nur schrittweise vermittelt werden.

Zum Einstieg in das Thema biete ich Vorträge zur Entstehungsgeschichte, den Zielen und Umsetzungsmöglichkeiten von Gender Budgeting an.

Zum Einstieg in die Praxis biete ich Workshops an, in denen mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmer für ihre Produkte oder Maßnahmen eine gleichstellungsorientierte Definition von Zielen, die Analyse von Zielgruppen und die Erarbeitung geeigneter Kennzahlen und Indikatoren für die Prüfung der Ergebnisse erarbeitet wird.

Weiterführende Seminare behandeln die Verknüpfung der Produktplanung mit dem Haushalts und der Prüfung der Verteilungsgerechtigkeit.